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Alles begann im Jahr 1995: Ausstieg aus der fossilen Falle!

Die Geschichte der ESW Fernwärme beginnt im Jahr 1994, als über eine fossilfreie Wärmeversorgung des damals gerade in der Entwicklung befindlichen Gewerbegebietes “Am Hirschwinkl” nachgedacht wurde.

Die beiden Initiatoren, die Brüder Claus und Toni Dingl, als Gründungs-Geschäftsführer der Energiesparwerk Gesellschaft für rationelle und erneuerbare Energien GmbH, fanden in der Salzburger Landesregierung mit Mag. Andreas Laucher den richtigen Mentor, der half, auf der Basis von regionalem Waldhackgut eine funktionierende Biomassefeuerung für eine zukunftsfähige und nachhaltige Wärmeversorgung der Kreisstadt Altötting aufzubauen.

Nach vielen Exkursionen zu österreichischen Biomasseanlagen zusammen mit Bürgermeistern, mit  Landrat Seban Dönhuber sowie Kreistags- und Stadtratsmitgliedern und monatelangen Verhandlungen konnte erreicht werden, dass der Landkreis alle Schulen und Gebäude einschließlich des Kreishallenbades anschließen wollte. Die Stadt verhängte über das Gewerbegebiet einen Anschlusszwang, so dass der für eine Wirtschaftlichkeit notwendige Wärmeabsatz fest stand.

Damit war ein nachhaltiger betriebswirtschaftlicher Erfolg gesichert und das damals größte Biomasseheizwerk in Bayern konnte gebaut werden.

Die Gründung erfolgte am 30. Oktober 1995 durch zehn Gesellschafter. Der Freistaat leistete für den Aufbau einen Zuschuss von 7.750.000 D-Mark, die damalige OBAG fast 649.000  D-Mark.

Meilensteine:

  • 1995 Gründung der Gesellschaft
  • 1996 Provisorische Versorgung Gewerbegebiet Am Hirschwinkl
  • 1997 Biomassekessel startet Wärmeversorgung
  • 2004 Bau des Verwaltungsgebäudes
  • 2010 Bau einer große Lagerhalle für Trocknung von Hackschnitzeln und eigenes Heizwerk für die Reservelast
  • 2012 Große Aufdach PV-Anlage mit 340 kWp
  • 2014 Einbau von 2 Blockheizkraftwerken
  • 2020 Brand der Biomasse-Heizzentrale
  • 2021 Wiederinbetriebnahme nach Renovierung der Brandschäden

Der Spatenstich erfolgte im Jahr 1996, der erste Biomassekessel – er ist heute noch in Funktion – hatte eine Wärmeleistung von 5.000 kW. Damit konnte die Wärmeversorgung im Herbst des Jahres 1997 aufgenommen werden.

Weil in den nächsten Jahren immer weitere Kunden hinzukamen, wurde im Jahr 2005 ein weiterer Biomassekessel eingesetzt, der sowohl Wärme mit einer Leistung von 4.000 kW und in einer nachgeschalteten Turbine elektrischen Strom mit einer Leistung von 850 kW produziert. Damit wird jährlich rund 6.000.000 Kilowatt erneuerbarer Strom produziert. Strom für ca. 1.500 Haushalte.

In den darauffolgenden Jahren wurde neben der Biomasse-Heizzentrale eine eigenständige, autonome Heizzentrale zur Ausfalls-Reserve aufgebaut.

Wie wichtig dies war, hat sich im Jahr 2020 gezeigt, als ein Brand die Biomasse-Heizzentrale beschädigt hatte.

Die Ausfall-Reserve klappte, die Versorgung konnte aufrecht erhalten werden. Heute werden über 640 Kunden versorgt. Das Wärmenetz hat eine Länge von über 45 Kilometer.

Die Entwicklung geht nach wie vor jedoch in vernünftigen Schritten in den Straßen weiter in denen sich genügend Wärmeabnehmer an einem Anschluss interessieren.

Der weitere Ausbau zwingt die ESW-Fernwärme nach neuen Wärmeträgern Ausschau zu halten. Verschiedene Konzeptionen sind da auf dem Prüfstand. Möglich sind Abwärme aus dem Müllheizkraftwerk oder Wärme aus Geothermie.

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